Dr. Elena Kolbe
naturheilkunde

Die regenerative Kryotherapie

Allgemeines

Kryotherapie (kryos, griech. Kälte) ist die Behandlung mit tiefer Kälte, die schon seit mehr als hundert Jahren in verschiedenen Bereichen der Medizin Anwendung findet. Je nach Intensität der Kälteeinwirkung ist zwischen verschiedenen Arten der Kryotherapie zu unterscheiden. So gibt es die weit bekannte s.g. destruktive Kryotherapie – auch Kryochirurgie genannt -, bei der das geschädigte oder tumoröse Gewebe (z.B. Geschwüre oder Warzen) mit tiefer Kälte zerstört wird.
Die noch größtenteils unbekannte regenerative Kryotherapie hingegen zielt nicht auf die Zerstörung des geschädigten Gewebes, sondern auf seine Regeneration und Wiederherstellung seiner Funktionsfähigkeit.

Das Verfahren der regenerativen Kryotherapie hat keinerlei Komplikationen oder Nebenwirkungen zur Folge und ist für den Organismus nicht schädlich. Die regenerative Kryotherapie ist gleichermaßen für Erwachsene und Kinder empfehlenswert, da die Methode unblutig und weitgehend schmerzlos ist. Ferner wird durch die Behandlung das Immunsystem stimuliert und chronische Infektionen reduziert.

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Therapie statt Operation

Nicht bei jeder chronischen Mandelentzündung müssen die Gaumenmandeln chirurgisch entfernt werden.

Immunologische Forschungen haben ergeben, dass die Gaumenmandeln und das gesamte lymphatische Gewebe im Rachenraum beim Immunschutz vor Bakterien und Viren im Gesamtorganismus eine wichtige Rolle spielen. Das Verfahren der regenerativen Kryotherapie sorgt dafür, dass das entzündete, krankhaft veränderte lymphoide Gewebe wiederhergestellt wird und somit eine Operation überflüssig wird.

Natürlich gibt es Einzelfälle, bei denen eine Operation unvermeidbar ist, um Komplikationen wie z. B. Entzündungen unter Mitbeteiligung des Herzens oder der Nieren zu verhindern.

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Mit Kälte gegen chronische Entzündungen

Chronische Entzündungen im Rachen, chronische Tonsillitis (Mandelentzündung) und Pharyngitis (Rachenentzündung) spielen sich oft ab, ohne dass Symptome auftreten, manchmal auch ist ein Brennen oder Kratzen im Hals oder das Gefühl des Vorhandenseins eines Fremdkörpers zu verspüren, was einen Hustenreiz auslöst. Ein weiteres Anzeichen sind häufige Mandelentzündungen, die jedes Jahr wiederholt und mehrfach auftreten können.
Der therapeutische Effekt der regenerativen Kryotherapie führt dazu, dass die Funktion des lymphoiden Gewebes im Rachenraum wiederbelebt wird.

Chronische Halsentzündungen sind sehr gefährlich für die Gesundheit des gesamten Organismus, da sie zu Komplikationen und Folgekrankheiten führen können, wie z.B. Rheumatismus, Herzerkrankungen/-entzündungen, Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis), Gelenkerkrankungen (Arthritis), Bronchialerkrankungen (Asthma), Blutgefäßerkrankungen (Vaskulitis), Hauterkrankungen (Pustelbildung, Psoriasis, Neurodermitis, etc.),  u.v.a.

Eine regenerative Kryotherapie erreicht, dass diese Komplikationen allmählich reduziert oder leichter behandelbar werden. Der therapeutische Wirkungsmechanismus der regenerativen Kryotherapie besteht darin, dass ein stimulierender Effekt auf alle Organe und Körpersysteme ausgeübt wird und somit die zelluläre und humorale Immunität eine Steigerung erfährt.

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Durchführung

Für die Durchführung der regenerativen Kryotherapie wird ein Kryotherapiegerät verwendet. Die Kühlung erfolgt mit Hilfe von flüssigem Stickstoff, welcher im Gerät zirkuliert und nicht in Mund, Hals oder Nase gelangt. Der Rachenraum des Patienten wird mittels Lokalanästhesie (Spray) betäubt, damit der Eingriff schmerzlos verläuft. Nach der Behandlung erfolgt im Gewebe ein Gesundungs- und Sanierungsprozess, der 4-6 Wochen dauern kann. Danach sollte der Patient sich zur Kontrolluntersuchung einfinden. Wenn das Gewebe nicht vollständig wiederhergestellt ist, ist es empfehlenswert, die Therapie zu wiederholen, damit der Gesundungs- und Regenerierungsprozess sich fortsetzen kann.

Die regenerative Kryotherapie verhilft einer alternativen Richtung in der modernen Medizin zum Durchbruch: der Regenerativmedizin, mit Hilfe derer krankes Gewebe dazu veranlasst wird, sich zu regenerieren, sich zu erneuern und verlorengegangene Funktionen wieder zu übernehmen.

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Schnarchen und Apnoe-Syndrom

Mit Hilfe der regenerativen Kryotherapie ist es möglich, den Patienten vom Schnarchen zu befreien. Schnarchen ist ein unangenehmes Geräusch, welches durch Vibrationen in den Atemwegen sowie aufgrund schwacher Muskeln des Gaumensegels und des Gaumenzäpfchens hervorgerufen wird. Besonders verhängnisvoll ist das Apnoe-Syndrom, der Atemstillstand während des Schlafes. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen dem Schnarchen und der Entstehung von Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herz- und Gefäßerkrankungen sowie psycho-neurotischen Störungen.
Die reflexogenen Bereiche des Rachens bilden ein Nervengeflecht: den Plexus pharyngeus, bestehend aus sensorischen und motorischen Fasern des Nervus glossopharyngeus, des Nervus vagus und des Nervus sympathicus.
N. glossopharyngeus und N. vagus spielen bei dem Entstehungsmechanismus des Apnoe-Syndroms eine wichtige Rolle, da sie den mittleren und den unteren Teil des Rachenraumes innervieren. Der N. vagus ist auch noch für die Innervation des Kehlkopfes mit seinem Muskelapparat zuständig. Wenn Gaumensegel und Gaumenzäpfchen in den Rachenraum hinunterrutschen, verursachen sie, als Fremdkörper erkannt, eine Reizung der reflexogenen Bereiche des Rachenraumes. Schutzreflexe werden wirksam, die Stimmritze verkrampft sich und es kommt zu einem Atemstillstand. Aufgrund des dann entstehenden Sauerstoffdefizits öffnen sich die Stimmbänder und die Atmung wird fortgesetzt.
                                                                        
Im klassischen Falle werden bei der Kryotherapie die Muskeln des Gaumensegels und des Gaumenzäpfchens einige Sekunden lang mit Tiefkälte behandelt, wobei auch hier vorher zur Unterdrückung des Brechreizes mittels eines Sprays eine lokale Anästhesie durchgeführt wird. Im Muskelgewebe spielen sich regenerative Erneuerungsvorgänge ab. Nach einer Kältebehandlung der Gaumensegel- und Gaumenzäpfchenmuskeln kommt es zu einer verbesserten Kontraktilität der Muskelfasern. Gaumensegel und Gaumenzäpfchen verfügen wieder über einen normalen Muskeltonus, sie werden wieder von oben festgehalten, die Vibrationen haben ein Ende. Der Patient schnarcht nicht mehr.

In den meisten Fällen ist der Grund für das Schnarchen nicht nur in der Erschlaffung der Muskeln von Gaumensegel und Gaumenzäpfchen oder in der Größe des Zäpfchens, sondern in Begleitkrankheiten zu suchen, welche eine Erschlaffung der Muskeln von Gaumensegel und Gaumenzäpfchen bewirken. Hierzu gehören entzündlich-ödematöse Vorgänge in der Nase und im lymphoiden Rachengewebe: chronische Tonsillitis, chronische Pharyngitis, chronischer vasomotorischer Schnupfen, Nasen-Polypose. Wenn man also gegen diese Krankheiten nichts unternimmt, werden die entzündlich-ödematösen Prozesse in Nase und Rachen allmählich wieder dazu führen, dass die Muskeln von Gaumensegel und Gaumenzäpfchen erschlaffen und der Patient nach kürzester Zeit erneut zu schnarchen beginnt und das gefährliche Apnoe-Symptom sich wieder einstellt.
In der Mehrzahl der Fälle müssen zunächst die entzündlich-ödematösen Prozesse in Nase und Rachen unterbunden werden, bevor man sich an die Wiederherstellung von Spannung und Elastizität der Gaumensegel- und Gaumenzäpfchenmuskeln begibt. Bei einigen Patienten ist festzustellen, das sich nach einer Behandlung der Erkrankungen von Nase und Rachen, diese Muskeln selbständig und ohne Kryotherapie regenerieren, ihre Elastizität und Spannung wiedergewinnen, sich nach oben ziehen und kein Schnarchgeräusch mehr verursachen. Dies hängt jedoch immer von den individuellen Besonderheiten des Organismus ab.

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Leistungsspektrum

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